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-1944-

Am Anfang der größten Katastrophe des 20. Jahrhunderts standen unerfüllte Bedürfnisse von Millionen von Menschen. Die Folgen des 1. Weltkrieges, Inflation, Bürgerkrieg und Massenarbeitslosigkeit hatten das deutsche und österreichische Volk zermürbt. 

Die Nazi-Propaganda versprach einen Ausweg. Die angestrebte Vollbeschäftigung sollte die Wirtschaft ankurbeln, aber auch dem Einzelnen Wohlstand bescheren. „Fünf Mark pro Woche musst du sparen, willst Du einen Wagen fahren“ trommelte die Propaganda, die die Volksmotorisierung einzuläuten versprach. Ein großer Traum war plötzlich zum Greifen nahe – ein eigenes Auto.

                            

Statt der ersehnten glücklichen Stunden mit dem ersten eigenen PKW befinden sich Deutsche und Österreicher im schlimmsten Krieg des vergangenen Jahrhunderts. Kein Sparer hat jemals einen Käfer gesehen, stattdessen werden im Volkswagenwerk Kübelwagen für den Einsatz im Feld gebaut.

 

ZWEITER WELTKRIEG

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DER KÜBELWAGEN

Der ausgestellte Wagen wurde im Dezember 1944 gebaut. Von den rund 50.000 produzierten Fahrzeugen trägt er die Nummer 47.520 und ist von Zwangsarbeitern und Häftlingen unter widrigsten Umständen gebaut worden. An seiner Karosserie kann man sowohl die ungeübten Schweißstellen erkennen, als auch die ungenauen Pressspuren der verschlissenen Maschinen am Ende der Produktion. In den letzten Kriegsmonaten diente dieser Kübel der Nachrichteneinheit eines höheren Festungsbau-Pioniers, der sich am Ende des Krieges ins Salzkammergut absetzte. Der Wagen ist einer der wenigen im Salzburger Schüttgut, wo die  wieder vereinte Familie Porsche lebte, wiederaufbereiteten Kübelwagen. Sein Schicksal zeigt, wie gelungen Porsches Konstruktion war, denn er wurde fortan bei den Bundesforsten in Zell am See, später als Transportfahrzeug auf der Griesner Alm und zuletzt als Schneepflug in St Johann in Tirol zum Einsatz gebracht.

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