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-1948-

Das Dritte Reich liegt in Schutt und Asche. Ein in Besatzungszonen aufgeteiltes Land will wiederaufgebaut werden. Viele Menschen leben in bitterer Armut und es fehlt am Notwendigsten. Die erste Ausgabe der  Wiener Zeitschrift „Der Wagner und Karosseriebauer“ schreibt im Oktober 1947 wie folgt:

„Die Wagner und Karosseriebauer haben auf verschiedenen Ausstellungen bewiesen, dass sie imstande sind, Qualitätserzeugnisse wieder herzustellen und damit am Wiederaufbau unserer schwer geprüften Heimat tatkräftig mitzuarbeiten. Da gerade die Fahrzeuge durch das Kriegsgeschehen am meisten gelitten haben, bildet das Transportproblem eine der dringendsten Sorgen aller für die Wirtschaft verantwortlichen Stellen.“

 

DER WIEDERAUFBAU

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DER LUXUSLASTER

Mutig, mit nichts in der Tasche außer seinen geschickten Händen, begann Hans Kohlruss auf einem zerbombten Gelände im 2. Wiener Gemeindebezirk, seine ersten Autos zu bauen. Der in Radautz geborene Altösterreicher entstammte einer deutschsprachigen Karosseriebauerfamilie aus Czernowitz.  Als Basis seiner Konstruktionen diente Kriegsschrott. Am Anfang seiner Transporter standen ein Kübelwagen sowie die Überreste einer 30er Jahre Limousine. Aus Blechflicken entstand in hunderten Stunden eine schon damals außergewöhnliche Karosserie. Wenngleich sich jeder Karosseur Mühe gab, mit liebevollen Details seiner Kreation Würde zu verleihen, sah man den meisten Schöpfungen an, dass es kein Designer war, dessen Feder die Linie des Wagens schuf. Anders bei Kohlruss: Ganz unbewusst nahm er ein weiteres Bedürfnis vorweg, die Menschen waren wieder bereit für etwas Ästhetisches und Zukunftsorientiertes, die Stromlinie, die im Zusammenspiel mit dem verbauten leistungsgesteigerten Denzel-Motor ein neues Fahrgefühl vermittelte, ganz im Sinne des neuen American Way of Life!

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