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-1949-

Die Besatzungsmächte entdeckten bald, dass der VW ein ziemlich brauchbares Fahrzeug war und produzierten ihn zuerst für ihre Zwecke weiter. Es sollte nicht lange dauern, bis sie auch das wirtschaftliche Potential des neuartigen Gefährts erkannten. Im Jahr 1949 begann man mit der Verschickung der hochglanzlackierten und chromgeschmückten Exportmodelle in alle Welt. Der runde Käfer mit seinen, dem Kindchenschema entsprechenden, runden Kulleraugen eroberte alle Herzen und eine noch nie dagewesene, Jahrzehnte währende Erfolgsgeschichte begann. Für Generationen des 20. Jahrhunderts war der Käfer das Synonym für das Auto schlechthin.

 

DER KÄFER EROBERT DIE WELT

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DER BREZELKÄFER

Ganz abgesehen davon, dass Anfang der 50er Jahre das Wirtschaftswunder gerade erst begonnen hatte und nicht viele über das Geld verfügten, um sich einen neuen Wagen zu kaufen, war eine solche Anschaffung auch nicht so einfach möglich. Das von den Alliierten besetzte Österreich unterlag vielerlei Beschränkungen, was Import betraf. Henry Schulz aus Rodaun war vor dem Krieg nach Amerika ausgewandert, um nach dem Krieg als erfolgreicher New Yorker Vertreter für Wrigley‘s Kaugummi zurückzukehren. Regelmäßig besuchte er seine Wiener Verwandtschaft und wollte dabei auch flexibel sein. Auf eigener Achse holte er sich dafür aus Wolfsburg seinen Brezelkäfer. Seine beiden Nichten tauften den Käfer „Schnucki“ und durften ihn nutzen, wenn Henry zuhause in New York war. In den 50er Jahren unternahmen die mutigen Schwestern alleine eine Italienrundfahrt, was zu dieser Zeit höchst anstößig war. Die beiden emanzipierten Damen fuhren ihren Schnucki über 40 Jahre lang ohne nennenswerte Reparaturen!

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