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-1973-

Seit 1973 verbindet man mit dem Wort Passat nicht mehr nur dem mäßig starken, aber beständigen Wind, sondern auch ein völlig neues Auto aus Wolfsburg. Die Käferfahrer waren in die Jahre gekommen und wollten ihren beruflichen Erfolg mit einem entsprechenden Statussymbol auch herzeigen. Die langgestreckte vom italienischen Star Designer Giorgio Giugiaro entworfene Karosserie ist alles andere als vernünftig. Für Parklücken oft zu groß und in seiner zweitürigen Urversion mit kleiner Kofferraumklappe so richtig unpraktisch. Derlei Dinge stören den ergrauten Chauffeur nur wenig, er genießt die Drehfreudigkeit des erstmals bei VW vorne eingebauten wassergekühlten Reihenfünfzylinders. VW hatte die Mittelklasse erreicht und eine neue Käuferschicht gewonnen. Gleichzeitig war auch der Grundstein einer neuen Philosophie gelegt. Größer, stärker und schneller aber gleichzeitig schärfer, rauer und umweltschädlicher wehte der Wind.

FRISCHER WIND

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DER PASSAT L

Der ausgestellte Passat entstammt der ersten Modellreihe von 1973 bis 1978. Anton Fritz, Volksschuldirektor in Weitra hat erst nach dem Krieg mit über 40 Jahren seinen Führerschein erworben, um sich dann aus Wien bei Liewers einen Käfer abzuholen. Nach zehn Jahren folgte 1965 der zweite Käfer, der weitere zehn Jahre benutzt wurde. Es schmeichelte Anton, der sich im Autohaus den neuen Käfer ansehen wollte, als der Verkäufer betonte, dass der große Passat doch das standesgemäße Fortbewegungsmittel für einen im Ort angesehenen Direktor sei. Auch die Reisetauglichkeit des schnittigen Coupés gefiel ihm, denn schließlich stand die Pensionierung vor der Türe.  Als bereits eine Woche später der Verkäufer anrief, dass kurzfristig ein verbilligter Wagen verfügbar wäre, griff er zu. Wie erhofft wurde der liebevoll „Passatl“ getaufte Wagen ein treuer Begleiter für Urlaubsreisen und Ausflüge. Die erste große Auslandsreise machte der frisch gebackene Rentner 1978 an den Lago Maggiore. Übrigens war dieser Urlaub auch der erste Urlaub des Begründers der Volkswagen Classic Collection.  Anton Fritz war nämlich sein Opa.

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